500 Repair Cafés: Erfolgsgeschichte für die Kreislaufwirtschaft

Veröffentlichungsdatum14.04.2025Lesedauer3 MinutenKategorienInformation, Gesellschaft
eine Gruppe von Menschen mit einer Auszeichung

Vertreter:innen von Miteinand in Imst (Gastgeber:innen Repair Café Imst) mit Thomas Graber (Leiter Servicestelle Repair Cafés Tiroler Bildungsforum), LR René Zumtobel und Bettina Ellinger (Obfrau Tiroler Bildungsforum (v.l.).

Im Rahmen der Jubiläumsfeier in St. Johann in Tirol wurden engagierte Freiwillige vor den Vorhang geholt. Darunter war auch Irmgard Fetzer, ehrenamtliche Hauptorganisatorin des Repair Cafés in der LLA Imst. Alle Repair Cafés in Tirol werden vom Tiroler Bildungsforum (TBF) initiiert und unterstützt. In Imst ist es eine Kooperation zwischen der Stadtgemeinde Imst durch MITEINAND in IMST, dem Bildungszentrum LLA Imst und dem TBF. 


Die Kaffeemaschine streikt, das Radio rauscht oder der Henkel der Lieblingstasche ist abgebrochen. Satt diese Dinge zu entsorgen und neu kaufen zu müssen, kann Vieles oftmals auch repariert werden. Mit den Repair Cafés gibt es in Tirol ein gutes Angebot zur Unterstützung. Die Initiative Repair Café beging kürzlich ein starkes Jubiläum. Seit dem ersten Repair Café, das 2014 in Pill (Bezirk Schwaz) stattfand, gab es mittlerweile 500 der Reparatur-Veranstaltungen in ganz Tirol. Aus diesem Anlass fand am 12. April 2025 eine Jubiläumsfeier in Innsbruck statt, bei der engagierte Freiwilligenteams aus Tirol vor den Vorhang geholt wurden. Angesiedelt ist die Initiative in Tirol beim Tiroler Bildungsforum.

Reparieren statt wegwerfen ist eines der wichtigsten Credos in Sachen Kreislaufwirtschaft. Da aber nicht jeder und jede technikaffin ist oder weiß, wie man Textilien flickt oder eine Schüssel wieder zusammenklebt, haben sich die Repair Cafés als wichtige Stütze etabliert. Insbesondere für kleinere Reparaturen bei Elektrogeräten ist oftmals die Hilfe von Expertinnen und Experten wesentlich. Ich freue mich sehr, dass so viele Menschen ihre Haushaltsgeräte und andere Gegenstände reparieren, statt sich etwas Neues zu kaufen“, 

so Umwelt- und Klimaschutzlandesrat René Zumtobel. Das Land Tirol fördert die Initiative Repair Cafés mit 20.000 Euro pro Jahr. 

Über 18.000 Gegenstände wurden in den letzten elf Jahren zu einem Repair Café gebracht, mehr als 70 Prozent konnten repariert und vor dem Müll bewahrt werden. Dabei gilt der Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ – Fachkundige Freiwillige unterstützen die jeweilige Person bei der Reparatur und leiten sie an. Rund 65 Prozent der Reparaturen betrafen in den letzten elf Jahren Elektrogeräte, insbesondere Computer, Unterhaltungselektronik und Kaffeemaschinen werden oft repariert. Auf Platz 2 liegen Textilien mit 25 Prozent.

Dank an die Ehrenamtlichen

100 verschiedene Gastgeber sind in Tirol an der Organisation von Repair Cafés beteiligt. Es gilt, Räumlichkeiten zu finden, Freiwillige mit entsprechendem Fachwissen für die Mitarbeit zu begeistern und die Werbetrommel zu rühren. Mit Erfolg: 2024 fanden bisher am meisten Repair Cafés statt – insgesamt 70 in einem Jahr. „Ein großes Danke an alle Ehrenamtlichen, die ihre Zeit und ihr Wissen mit anderen teilen, damit die Repair Cafés stattfinden können. So konnte in Tirol das vermutlich dichteste Netz an Repair-Cafés in Europa entstehen. Sie funktionieren nicht nur in Städten, sondern auch in kleineren Gemeinden und machen Nachhaltigkeit konkret erlebbar –durch die Reparatur defekter Dinge und der Verringerung der Müllberge als auch durch die Möglichkeit vor Ort über Generationen hinweg miteinander ins Gespräch zu kommen“, so der Leiter der Servicestelle für Repair Cafés in Tirol im Tiroler Bildungsforum Thomas Garber.Eine Gruppe von Menschen, die für ein Foto posierenVertreterInnen von über 20 Organisationsteams waren bei der Feier anwesend. 

Erfolgreiche Kooperation in Imst

Das mittlerweile 17. Repair Café wurde am 29. März in der LLA Imstabgehalten. In Imst ist es eine Kooperation zwischen der Stadtgemeinde Imst durch MITEINAND in IMST, dem Bildungszentrum LLA Imst und dem TBF. Ehrenamtliche Hauptorganisatorin ist dankenswerterweise Irmgard Fetzer: „Meine Motivation ist ein nachhaltiges Konsumverhalten und das Schonen von Ressourcen. Ich will nicht zu denen gehören, die sagen ‚Man sollte, …‘, sondern ich will aktiv etwas machen. Mit den Lehrwerkstätten des Bildungszentrum LLA haben wir einen idealen Veranstaltungsort gefunden. Über die Unterstützung durch MITEINAND in IMST mit Johanna Heumader-Schweigl bin ich sehr froh. Das macht die Organisation leichter.“   Das Erfolgsprojekt wird jedenfalls weiter fortgesetzt und im Herbst 2025 findet das nächste Repair Café statt.

Termine und Reparaturbonus

Eine Übersicht über die nächsten Repair Cafés in Tirol findet sich hier: www.repaircafe-tirol.at. Auch der Reparaturbonus für Elektrogeräte und Fahrräder unterstützt die Kreislaufwirtschaft sowie Klein- und Mittelbetriebe und dient dem Klimaschutz. Der Reparaturbonus ist eine Förderung des Bundes für Reparatur, Service oder Wartung von Elektrogeräten und Fahrrädern und richtet sich an Privatpersonen. 

Alle Informationen zum Reparaturbonus: www.reparaturbonus.at.

Quelle: Presseaussendung Land Tirol; Ergänzungen Stadtgemeinde Imst