„Am Rand des Gletschers“ – Ausstellung im Museum im Ballhaus eröffnet

Am 19. September wurde im Museum im Ballhaus in Imst die Ausstellung „Am Rand des Gletschers – Karl Mediz und Emilie Mediz-Pelikan“ feierlich eröffnet. Das österreichische Künstlerehepaar Emilie Mediz-Pelikan und Karl Mediz verbrachte den Sommer des Jahres 1903 in Mittelberg im hintersten Pitztal. Dort entstanden zahlreiche Werke, die nun im Rahmen der Ausstellung gezeigt werden. Die Werke stammen größtenteils aus der Sammlung von Willi Pechtl und werden durch Leihgaben der Ötztaler Museen ergänzt. Die Ausstellung ist bis zum 31. Jänner 2026 zu sehen.


Im Museum im Ballhaus läuft noch bis 31. Jänner 2026 die sehenswerte Ausstellung "Am Rand des Gletschers - Karl Mediz und Emilie Mediz-Pelikan". Das österreichische Künstlerehepaar Emilie Mediz-Pelikan (1861-1908) und Karl Mediz (1868 – 1945) erlebte um 1900 ihren künstlerischen Durchbruch. Die Einzelausstellung im Wiener Hagenbund im Jahr 1903 markierte einen Höhepunkt ihrer Karriere. Dennoch gerieten sie lange Zeit in Vergessenheit und wurden erst im späten 20. Jahrhundert wiederentdeckt.

Künstlerische Symbiose

Ihr Werk bewegt sich im Spannungsfeld avantgardistischer Strömungen der Zeit Naturalismus, Impressionismus, Symbolismus und Jugendstil –, die sich in München, Dresden und Wien entwickelten. Beide Künstler waren mit Theodor von Hörmann, einem Vordenker der Wiener Secession, befreundet. Ihre ornamentalen Landschaften und Blumenmotive zeigen Parallelen zu Gustav Klimts Arbeiten. Schließlich wandten sie sich dem Symbolismus zu, in dem sie ihr inneres Erleben hinter der sichtbaren Realität in ihren Bildern ausdrückten.

Das Paar verband eine innige künstlerische Symbiose. Oft arbeiteten sie gemeinsam an Werken und beeinflussten sich gegenseitig so stark, dass ihre Handschriften kaum zu unterscheiden sind.

Sammlung von Willi Pechtl und Leihgaben der Ötztaler Museen

Viele Reisen führten sie durch Europa, besonders in den Süden. Aber auch die Hochgebirgswelt faszinierte das naturverbundene Künstlerpaar. 1903 verbrachten sie einen Sommer in Mittelberg im hintersten Pitztal, wo zahlreiche Arbeiten entstandenDie Ausstellung zeigt vorwiegend Werke aus diesem Sommer. Neben der Privatsammlung von Willi Pechtl sind Leihgaben der Ötztaler Museen, des Lentos Kunstmuseums (eine Reproduktion) sowie privater Leihgeber zu sehen. Ein Filmbeitrag dokumentiert ein Interview von Willi Pechtl mit der Expertin Dr. Margarete Widder aus dem Jahr 2020.

Eröffnung und musikalische Umrahmung

Bei der Ausstellungseröffnung am 19. September begrüßte Museumsleiterin Sabine Schuchter die Gäste stellvertretend für die erkrankte Kulturreferentin Barbara Hauser: „Wir eröffnen heute eine besondere Ausstellung mit hochwertigen und qualitätsvollen Bildern. Nicht jedem mag der Name Mediz-Pelikan geläufig sein, doch wenn man Namen wie Theodor von Hörmann, Wiener Secession oder Gustav Klimt liest, wird deutlich, in welchen Kreisen sich dieses Künstlerehepaar bewegte. Willi Pechtl hat diese Werke aus seiner Privatsammlung zur Verfügung gestellt und damit diese Ausstellung ermöglicht.“

Sie dankte Willi Pechtl sowie seiner Gattin Maria für ihr Engagement. Unter den Gästen befanden sich Vertreter:innen der Leihgeber, darunter Edith Hessenberger (Ötztaler Museen), Christian Nösig (Turmmuseumsverein), Siegfried Grießer sowie Gemeinderat Friedl Fillafer. Für die musikalische Umrahmung sorgten Dina und Edo Krilic.

Vortrag von Willi Pechtl

In seinem Vortrag beleuchtete Willi Pechtl die klassische Moderne in Wien um 1900 und die Verbindungen des Künstlerpaares zu bedeutenden Zeitgenossen. Er schilderte eindrucksvoll die bescheidenen Lebensumstände während ihres Aufenthalts im Pitztal: „Sie wollten unbedingt in dieser Ödnis am Rande des Gletschers malen. Damals reichte der Gletscher noch bis nach Mittelberg. Besonders faszinierend ist die differenzierte Darstellung von Blumenbewuchs am Schotter, Zirmstudien oder Alpenrosen. Diese wurden im Stil des Jugendstils überhöht – es sind weniger Blumenbilder als vielmehr Blumenporträts.

Die Werke zeichnen sich durch eine besondere Reduziertheit und Konzentration auf das Wesentliche in der Darstellung von Natur und Mensch aus.

Ausstellungsdetails

  • Titel: Am Rand des Gletschers – Karl Mediz und Emilie Mediz-Pelikan
  • Ort: Museum im Ballhaus, Ballgasse 1, 6460 Imst
  • Dauer: 20. September 2025 bis 31. Jänner 2026
  • Web: www.imst.gv.at/kultur

Rahmenprogramm und Öffnungszeiten

  • Öffnungszeiten:  Di, Do, Fr, Sa 14 – 18 Uhr (nicht an Feiertagen) + So., 7., 14., 21.12. + Mo., 8.12.2025
  • ORF-Lange Nacht der Museen: Sa., 4.10.2025, 18 bis 24 Uhr
  • Ausstellungsgespräche mit Willi Pechtl: Sa., 18.10. + Sa., 29.11., 15 Uhr
  • Finissage: Sa., 31.1.2026, 14 – 18 Uhr
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