Die in Tarrenz aufgewachsene und in Wien lebende bildende Künstlerin Stephanie Stern stellt erstmals in Imst aus. Stern hat 2024 den Förderpreis des RLB Kunstpreises erhalten und zuletzt im RLB Atelier in Lienz ausgestellt. In ihrer Einzelausstellung in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann zeigt sie Assemblagen, Fotoarbeiten, Zeichnungen und eine Installation.
Fotoarbeiten, Muster, Assemblagen, Installationen
Die Fotografie, sowohl analog als auch digital, steht seit jeher im Mittelpunkt von Stephanie Sterns Arbeit. Ihre Fotos gliedert sie in Objektkompositionen ein oder lässt aus ihnen Muster entstehen, die das Ausgangsbild in völlig neuen Kontext setzen.
Stern bedient sich in ihrer Kunst dem Medium der Assemblage. In diesen dreidimensionalen Collagen verwebt sie einzelne Arbeiten zu dichten Mustern. Durch die kunstvolle Zusammenstellung treten Fragmente miteinander in Dialog und machen neue Verbindungen und Lesarten sichtbar. Scheinbar unverknüpfte Objekte treten in Beziehung zueinander und schaffen für die Betrachter*innen immer wieder neue Interpretationsebenen.
In einer neuen Bildserie erforscht Stern die Übersetzung und das Ineinandergreifen verschiedener Bildmedien. Unterschiedliche Bildtypen treffen aufeinander, überlagern sich und verdichten sich zu komplexen visuellen Gebilden. Durch diese Verschmelzungen entstehen neue Zusammenhänge, die gewohnte Sehgewohnheiten herausfordern und die Möglichkeiten der Bildsprache neu ausloten.
Diese Ansätze überträgt sie auch in ihre Installationen, wo horizontale und vertikale Ebenen – als räumliche Entsprechungen dieser Bildschichten – die Konstruktion des Blicks reflektieren und neue Ordnungen der Wahrnehmung andeuten.
Yeux
Die Serie Yeux (franz. Augen) hat ihren Ursprung in Fotoaufnahmen einer Olive in einem Glas. Dieses Foto hat Stern mittels Zahlenreihe vervielfacht und neu arrangiert. Durch die zusätzliche Verkleinerung des Bildes zeigt sich eine fast codeartige Zusammenstellung, in der das Ausgangsobjekt in den Hintergrund tritt und die Struktur/das Muster im Fokus rückt.

Schwungübungen - Lines
Das Medium Linie fließt bei Stephanie Stern in ihre zeichnerischen Arbeiten ein. In handschriftlichen Notizen, die aus der Ferne wie geschriebener Text anmuten, spürt sie der tief in uns verwurzelten angelernten Tätigkeit des Schreibens nach. Ihre Linien entstehen aus dem Moment und visualisieren innere Zustände und intuitive Muster, die Unbewusstes enthüllen.

Installation
Im hinteren Raum der Galerie baut Stephanie Stern eine Installation auf. Der mit Folie beklebte Boden dient als Leinwand und darf betreten werden, um die Installation im Zentrum des Raums genau zu betrachten.
Über die Künstlerin
Stephanie Stern wurde 1986 in Ehenbichl geboren und ist in Tarrenz aufgewachsen. Heute lebt und arbeitet sie in Wien. Stern hat an der Universität der bildenden Künste Wien Kunst & Photographie sowie in der Slade School of Fine Arts in London studiert. 2024 hat sie den Förderpreis des RLB Kunstpreises erhalten.