B 180: Bauarbeiten für Kanzelgalerie starten nach Winterpause

Veröffentlichungsdatum07.03.2025Lesedauer3 MinutenKategorienInformation, Verkehr
Ein Auto auf einer Straße

Visualisierung der geplanten 400 Meter langen Kanzelgalerie: 40 Millionen Euro werden die Sicherheit aller auf der B 180 Reschenstraße investiert.

Die B 180 Reschenstraße zwischen Pfunds und Nauders wird vom 10. März bis 2. Mai 2025 aufgrund von Spreng-, Bohr- und Abtragsarbeiten erneut gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die Engadiner bzw. Martinsbrucker Straße. Ab dem 2. Mai 2025 ist dann eine einspurige Verkehrsführung über den Baulosbereich geplant. Das Großbauprojekt Kanzelgalerie sichert die Straße künftig vor Naturgefahren.


Mehr Sicherheit vor Naturgefahren entlang der B 180 Reschenstraße – das ist das Ziel des aktuell größten Bauprojektes des Landes, dem Bau der 400 Meter langen Kanzelgalerie zwischen den Gemeinden Pfunds und Nauders im Bezirk Landeck. Nach der Winterpause werden die Arbeiten ab Montag, 10. März 2025, wieder aufgenommen. Dafür muss die Straße im Abschnitt zwischen der Tschingelsgalerie und der Kanzelkehre ab 10. März bis Freitag, 2. Mai 2025, für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Grund dafür sind Spreng-, Bohr- und Abtragsarbeiten. Eine Umfahrung ist über die B 184 Engadiner Straße bzw. die B 185 Martinsbrucker Straße möglich. Auch die Buslinien 210 und 273 werden über diese Route umgeleitet. Es gilt der gleiche Baustellenfahrplan wie bereits bei der Sperre im Jahr 2024. 

Die Reschenstraße ist eine unverzichtbare Verkehrsverbindung. Mit dem Bau der Kanzelgalerie stellen wir sicher, dass diese Verbindung trotz Naturgefahren auch in den kommenden Jahren sicher befahrbar ist“, erklärt LHStv Josef Geisler und führt weiter aus: 

Ein solches Großbauprojekt bei äußerst beengten Platzverhältnissen führt zwangsläufig zu Verkehrseinschränkungen, die aber so gering wie möglich gehalten werden. Das wird auch in den Planungen stets berücksichtigt. Während der Arbeiten im Frühjahr ist eine Totalsperre aus Sicherheitsgründen unumgänglich.“

Vollsperre: Spreng-, Bohr- und Abtragsarbeiten

Im Rahmen der Bauarbeiten im Frühjahr 2025 werden im Bereich des Südportals letzte entscheidende Spreng-, Bohr- und Abtragsarbeiten bei den bergseitig anstehenden Felswänden durchgeführt. „Bevor wir die Galerie bauen können, müssen wir den entsprechenden Platz im Fels schaffen bzw. die bergseitigen Anschnitte sichern. Mit bis zu 200 Metern hohen Felswänden ist das hier besonders schwer umzusetzen. Wir haben dazu bereits im Herbst 2024 viele Vorarbeiten geleistet. Ein wesentlicher Teil der Sicherungsarbeiten musste dabei in großer Höhe, bei jeder Witterung im Seil hängend, über mehrere Wochen hinweg erledigt werden. Dadurch können wir die restlichen Arbeiten jetzt jedoch in voraussichtlich lediglich zwei Monaten abschließen“, erklärt Günter Guglberger, Leiter des Sachgebiets Brücken- und Tunnelbau beim Land Tirol.

Einspurige Verkehrsführung ab Mai 2025

Nach dem Abschluss dieser Arbeiten, die nur bei einer Vollsperre möglich sind, beginnt der eigentliche Bau der Galerie. „Damit der Verkehr in dieser Phase zumindest einspurig mit Ampelregelung über das Baufeld geführt werden kann, haben wir noch vergangenen Herbst eine zweite Ebene unterhalb der bestehenden Reschenstraße errichtet. Nach Abschluss der Arbeiten im Fels wird der Verkehr über diese zweite Ebene geführt“, so Guglberger. Diese Verkehrsregelung gilt ab 2. Mai und dauert bis Herbst 2026. Vor der geplanten Fertigstellung der Kanzelgalerie Ende 2026 muss die Straße für weitere drei Monate (voraussichtlich September bis November 2026) für die letzten Arbeiten gesperrt werden.

Factbox zum Bauprojekt

Die B 180 Reschenstraße reicht von Fließ im Oberinntal bis an den Reschenpass. Sie ist eine der wichtigsten Verbindungen in Tirol und landschaftlich beeindruckend – gerade im Abschnitt zwischen der Tschingelsgalerie und der Kanzelkehre. Doch genau hier sorgt die Natur immer wieder für Herausforderungen: Aus dem felsigen, steilen Gelände oberhalb der Straße lösen sich gelegentlich Gesteinsbrocken, die trotz Steinschlagschutznetzen die Fahrbahn erreichen können. 

Seit August 2024 laufen daher die Arbeiten an der 400 Meter langen Schutzkonstruktion, die Verkehrsteilnehmer:innen künftig sicher durch diesen Abschnitt führen wird. Vor allem aufgrund der beengten Platzverhältnisse ist es eines der anspruchsvollsten und gleichzeitig auch das derzeit größte Bauprojekt Tirols. Die Kanzelgalerie wird aus massivem Stahlbeton errichtet. 2.300 Tonnen Stahl, 16.000 Kubikmeter Beton und zusätzliche Schutzmaßnahmen wie Netze im Fels und Spritzbeton auf 10.000 Quadratmetern sorgen zukünftig für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer:innen. Ende 2026 soll die Kanzelgalerie fertiggestellt sein. Konkret werden hier 40 Millionen Euro in die Sicherheit aller auf dieser Strecke investiert.

Alle Infos zum Bau der Kanzelgalerie auf www.tirol.gv.at/landeck/kanzelgalerie.

Quelle: Presseaussendung Land Tirol