Geschützte Werkstätte Tirol feierte 20-Jahr-Jubiläum am Standort Imst

Die Geschützte Werkstätte Integrative Betriebe Tirol GmbH feierte mit viel Prominenz aus Politik und Wirtschaft das 20-jährige Standortjubiläum in Imst. Als einer der führenden Lohnfertiger Tirols im Bereich Metallverarbeitung bietet der sozialintegrative Betrieb heute 65 Mitarbeiter:innen einen Arbeits- und Ausbildungsplatz. Prominente Großkunden aus der heimischen Wirtschaft und Industrie setzen auf Produkte aus Fein- und Mittelblechen "Made in Imst".


Die Geschützte Werkstätte Integrative Betriebe Tirol GmbH (GW Tirol) ist einen größeren Publikum österreichweit durch die in der der TV-Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ präsentierten innovativen Getreidemühle aus der eigenen Produktserie „werkstück“ bekannt geworden. Seit mehr als 40 Jahren schafft die GW Tirol marktgerechte Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderung. Das Unternehmen beschäftigt heute mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In acht verschiedenen Geschäftsbereichen von der Wäscherei bis zur Elektromontage produziert das Team der GW Tirol als verlängerte Werkbank der heimischen Wirtschaft begehrte Zuliefer-Produkte und Dienstleistungen sowie eigenständig vertriebene Markenartikel. Im Jahr 2004 wurde neben dem Hauptstandort Vomp eine auf die Metallverarbeitung spezialisierte Zweigproduktion in Imst eröffnet. 

Im Rahmen des Festaktes 20 Jahre Standort Imst am 5. Juli konnten GW Tirol Geschäftsführer Klaus Mair und Standortleiter Markus Wehinger zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft begrüßen. Neben den Mitarbeiter:innen und Vetreter:innen der Lieferanten und Kunden waren unter anderem auch Wirtschaftslandesrat Mario Gerber, Angelika Alp-Hoskowetz (Leiterin des Sozialministeriumsservice Tirol), Johannes Schranz (Landesgeschäftsführer-Stv. AMS Tirol), Christoph Stillebacher (Vizepräsident der AK Tirol), Josef Huber (Bezirksobmann der WK Tirol), Michael Knaus (Aufsichtsratsvorsitzender der GW Tirol, Obmann des ÖZIV Landesverband Tirol), Bürgermeister Stefan Weirather sowie die beiden Mitinitiatoren Walter Guggenberger (Leiter a.D. Landesstelle Tirol des Bundessozialamtes) und Harald Oberhauser (Geschäftsführer a.D. der GW Tirol) anwesend.

Standort Imst als Erfolgsgeschichte

Die vor 20 Jahren zusätzlich zum Hauptstandort Vomp eröffnete Zweigproduktion in Imst hat sich als regelrechtes Schmuckstück innerhalb der Erfolgsgeschichte GW Tirol entwickelt. Der Bau in Imst hat knapp vier Millionen Euro gekostet und wurde vom Ausgleichstaxfonds (mit knapp 1,9 Millionen Euro), vom Land Tirol (1,45 Millionen Euro) und von der AUVA (0,1 Millionen Euro) gefördert. Zusätzlich konnten in den vergangenen 20 Jahren 4,45 Millionen Euro aus Eigenmitteln investiert werden. 

Der Imster Produktionsschwerpunkt lag von Anfang an in der Lohnfertigung und Montage für die Industrie sowie in der Serienproduktion von Baugruppen. Es war für uns selbst nicht absehbar, dass wir uns hier zu einem der am modernsten ausgestatteten Anbieter für Lohnfertigung in Tirol entwickeln würden. Durch die Kombination mit den Produktionsmöglichkeiten am Standort Vomp haben sich wertvolle Marktchancen ergeben, die wir erfolgreich nutzen“, erklärte Geschäftsführer Klaus Mair anlässlich des Jubiläums. 

Die beiden Mitinitiatoren Walter Guggenberger und Harald Oberhauser berichteten vom nicht ganz einfachen Weg bis hin zum Baustart. "Die Vision, im Tiroler Oberland Ausbildungs- und Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen, habe ich von Anfang an geteilt und sehr gerne tatkräftig unterstützt. Im Vorfeld der Entscheidung konnte ich als langjähriger Abgeordneter zum Nationalrat mein gutes Einvernehmen mit dem Sozialministerium einbringen und bei der damaligen Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales Eleonora Hostasch vor Ort in Imst alle Zweifel an der Notwendigkeit dieses Projekts am vorgesehenen Standort zerstreuen", blickte Guggenberger zurück. 

"Bei der Errichtung des Zweigwerks in Imst konnten wir unsere Erfahrungen aus Vomp einbringen und hatten auch schon wichtige Partner an Bord. Vor Baustart führten wir mit tatkräftiger Unterstützung des AMS Innsbruck und Landeck eine Erhebung durch, welche Fähigkeiten und Qualifikationen die arbeitssuchenden Menschen mit Behinderung in der Region mitbringen würden. Parallel dazu orientierten wir uns an den Bedürfnissen des Marktes. Daraus ergab sich die Entscheidung, in die Metallverarbeitung einzusteigen, und wir konnten uns rasch als gefragte Zulieferer für die Industrie etablieren", ergänzte Harald Oberhauser.

Verlässlicher Partner und lokale Arbeitsplätze

Viel Lob für die 20 Jahre Erfolgsgeschichte und den erfolgreichen Standort Imst gab es auch von Josef Huber (WK Imst) und Christoph Stillebacher (AK Tirol). "Durch die Balance von sozialer Verantwortung und wirtschaftlicher Effizienz hat sich die Geschützte Werkstätte in Imst nicht nur als verlässlicher Partner der lokalen Wirtschaft etabliert, sondern bietet ihren 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz", betonte der WK-Bezirksobmann

Der AK Tirol Vizepräsident verweis auf die Bereitstellung von Arbeitsplätzen und die Förderung der beruflichen Entwicklung, womit die GW Tirol einen wichtigen Beitrag zur Inklusion und Integration im Tiroler Oberland leiste. "Zudem hat die Geschützte Werkstätte Imst in den letzten 20 Jahren wesentlich zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung beigetragen."

Für ÖZIV-Landesobmann Michael Knaus ist vor allem hervorzuheben, dass mit diesem zusätzlichen Standort die GW Tirol ein unverzichtbares Angebot im Tiroler Oberland für mehr Inklusion am Arbeitsmarkt auch entsprechend der UN-Rechtskonvention geschaffen hat.

Berufliche Teilhabe und Inklusion

Angelika Alp-Hoskowetz (Sozialministeriumservice) überbrachte die Glückwünsche und den Dank von Sozialminister Johannes Rauch. "Die Produkte überraschen die Öffentlichkeit und die GW hat schon viele Auszeichnungen erhalten. Der Bedarf ist gegeben und die GW wird in der Region auch in Zukunft gebraucht. Die GW Tirol ist wichtiger Partner des Sozialministeriums zu beruflicher Teilhabe und Inklusion."

Für Johannes Schranz (AMS) leistet die GW Tirol eine herausragende Arbeit in der beruflichen Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen und ist ein unverzichtbarer Partner für das Arbeitsmarktservice und die Tiroler Wirtschaft. "Der Standort Imst hat sich als verlässlicher Partner für zahlreiche Betriebe in der Region etabliert und trägt maßgeblich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Bemerkenswert ist zudem, dass die GW Tirol nicht nur sozial, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich ist."

Mit Lob sparte auch Wirtschaftslandesrat Gerber nach der Werksbesichtigung nicht: „Menschen, die hier sind, kommen und wollen arbeiten und erbringen Leistung an diesem Standort. Die GW Tirol ist insgesamt ein wichtiger Partner für die Tiroler Wirtschaft. Ihre Geschäftsbereiche spiegeln die Vielfalt unseres Arbeitsmarktes. Gleichzeitig ist mir bewusst, welche Herausforderung es darstellt, in Anbetracht des Mitarbeitermangels einen Betrieb wie jenen in Imst auf diesem außergewöhnlich hohen Qualitätsniveau als verlässlichen Leistungspartner zu etablieren. Dem gesamten Team gebührt höchster Respekt für diese Leistung.“ 

Erstmalige Verleihung des GW Tirol Awards

Im Rahmen des Festaktes verlieh die GW Tirol erstmals den GW Tirol Award für besondere Verdienste um das Unternehmen. Zu den Ausgezeichneten zählten die Firmen Liebherr, Felder, Hetwin und Köllensperger Stahlhandel. Darüber hinaus ergingen Ehrungen an das Bundesministerium für Soziales Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, das Amt der Tiroler Landesregierung, das Arbeitsmarktservice Tirol sowie an die Initiatoren des Standortes Imst: den früheren Leiter der Landesstelle Tirol des Bundessozialamtes Walter Guggenberger sowie den damaligen Geschäftsführer der GW Tirol Harald Oberhauser. Auch langjährige Mitarbeiter:innen wurden im Rahmen des Festaktes geehrt.

Begehrter Ausbildungs- und Zulieferbetrieb

Zu Beginn im Jahr 2004 wurden 19 Frauen und Männer in Imst beschäftigt, schon nach wenigen Jahren wuchs der Beschäftigtenstand auf 40 Personen an. Heute finden insgesamt 65 Mitarbeiter:innen mit 88 Prozent Behinderung Arbeits- und Ausbildungsplätze, welche die mustergültige Integration von Menschen mit Behinderung ins Berufsleben veranschaulichen. Ein erfahrenes Team an Ausbilderinnen und Ausbildern führt die Beschäftigten im Rahmen von Fachtrainings an ihre Aufgaben heran. Seit 2006 bildete die GW Tirol am Standort Imst 20 Lehrlinge in den Lehrberufen Metallbearbeitung, Bürokauffrau/-mann, Technische(r) Zeichner:in und Betriebslogistikkauffrau/-mann aus. Allein zehn Lehrlinge erhalten hier aktuell eine umfassende Berufsausbildung.

Moderne Lohnfertigung in der Metallverarbeitung

Die spezialisierten Kräfte produzieren Erzeugnisse, die in Top-Unternehmen der heimischen Industrie als Zulieferkomponenten geschätzt werden. Zu den Abnehmern zählen Liebherr, Felder, Innio, Empl oder Hetwin. Die Zusammenarbeit beruht in hohem Maße auf langfristigen Kooperationsvereinbarungen. Rund 4,5 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete die GW Tirol am Imster Standort im Jahr 2023. In den vergangenen zwei Jahrzehnten belief sich der akkumulierte Gesamtumsatz des Standortes Imst auf rund 68 Millionen Euro.

In der Spezialisierung auf Fein- und Mittelblechverarbeitung bietet die GW Tirol ein breites Spektrum von Fertigungsbereichen wie Laserschneiden, Umformen, Schweißen, Oberflächenbearbeitung und Montage. „Wir erreichen eine hohe Fertigungstiefe, woraus eine weitgehende Unabhängigkeit für die Herstellung verschiedenster Produkte resultiert. Auch im Anlagenbau haben wir uns zu einem Komplettanbieter auf höchstem Niveau entwickelt – von der Einzelfertigung bis hin zu komplexen Bauteilen“, informiert der Imster Standortleiter Markus Wehinger abschließend.

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