Imst – Geschichte und Gegenwart
von Mag. Manfred Waltner
Bronzezeitliche Funde; Kelten, Römer und das frühe Christentum
Der fruchtbare Talkessel im Imster Raum erschien schon den Menschen der Bronzezeit als geeignet, sich dort anzusiedeln. Seit der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. lebten hier vorwiegend bäuerliche Familien – ihre Toten wurden verbrannt, die Überreste in tönerne Urnen gegeben (Urnenfelderkultur). Insgesamt 53 Gräber aus dem 13. bis 10. Jh. v. Chr. mit zum Teil reicher Ausstattung (Schmuck und Alltagsgeräten aus Bronze) konnten aus der Imster Nekropole, die man 1939 bei Bauarbeiten in der Unterstadt entdeckte, geborgen werden.
Als spektakulärer Fund aus keltischer Zeit gilt ein Bronzefigürchen, wohl eine Votivgabe, aus der 2. Hälfte des 5. Jhs., auf der Parzinalm in über 2000 m Höhe („Parzinmandl“). Römerzeitliche Reste sind sowohl aus Imst als auch aus seiner näheren Umgebung bezeugt. Die Römer errichteten vermutlich in Imst eine Straßenstation; führte doch die Via Claudia Augusta hier vorbei, die von Norditalien ausgehend die Alpen über Reschen- und Fernpass querte und Augsburg sowie die Donaugrenzbefestigungen zum Ziel hatte. Auf dieser Route schien auch das Christentum schon sehr früh in Imst Einzug gehalten haben. Die Relikte einer frühchristlichen Kultstätte – allen voran eine annähernd quadratische Chroschrankenplatte mit Christusmonogramm, die bei der Restaurierung der Laurentiuskirche (1960) zum Vorschein kam, sind in die erste Hälfte des 5. Jhs. zu datieren.
Auszug aus dem Stadtbuch Imst