Geschichte 04 - 16./17. Jh. - Bauernaufstand

 

Imst – Geschichte und Gegenwart
von Mag. Manfred Waltner

 

Das 16. und 17. Jahrhundert: Bauernaufruhr und Religionskämpfe, Krieg und Krankheit


Die Bauern profitieren kaum vom Aufschwung. Der Unmut über ihre triste Situation, der durch drückende Abgaben an den Landesfürsten und die kirchlichen Zustände noch verstärkt wurde, entlud sich 1519 in einem regelrechten Aufruhr. Auch die Lehre Martin Luthers und die Wiedertäuferbewegung machten vor Tirols Grenzen nicht halt. Die Reaktion der Obrigkeit war hart. So berichtet die Wiedertäufer-Chronik, dass im Jahre 1529 viele Gläubige in Tirol, darunter auch im Gerichtsbezirk von Imst, umgebracht worden seien. In der Folge verringerte sich die Einwohnerzahl Imsts stark. Die Bergbautätigkeit ging stark zurück; auch waren viele Knappen Anhänger der neuen Religionslehre und wanderten aus. Noch härter wurden die Zeiten im 17. Jh.: Krieg und Krankheit suchten den Markt heim. So drohte 1621 ein Konflikt zwischen Erzherzog Leopold von Tirol und den protestantischen Bündnern in der Schweiz. Zweimal versammelten sich die verfeindeten Parteien in Imst zu Verhandlungen, dennoch konnte der Ausbruch von Kämpfen nicht verhindert werden. Noch viel ärger aber traf die Pest den Ort. Im Jahre 1635 traf sie Imsts Bewohner mit aller Härte. Trotz vorkehrender Maßnahmen seitens des Magistrates raffte die Seuche während ihrer siebenmonatigen Dauer an die 300 Menschen – dies entsprach etwa einem Fünftel der damaligen Bevölkerung – dahin. Noch lange litt der Markt an den Nachwehen dieser Seuche.