MiB 2009 - 100 Jahre Museum Imst

"Gegegenstände, die irgendwie merkwürdig sind..."
100 JAHRE MUSEUM IMST

Sonderausstellung vom 25. September - 7. November 2009

Aus dem Imster Heimatmuseum, um 1910/20

Das Imster Museum und der Museumsverein feiern Geburtstag - vor genau hundert Jahren, im Herbst 1909, gründeten "heimattreue Männer" (lt. Erich Egg) einen Verein mit dem Ziel, für die Region wichtiges Kunst- und Kulturgut, Merk-würdiges eben, für die Nachwelt zu erhalten.
Damit wurde der Grundstock für ein Museum in Imst gelegt, die heutige Sammlung des Städtischen Museums basiert auf der Sammlungstätigkeit dieser Männer rund um den Maler Thomas Walch.

Der bekannte Künstler - man kennt vor allem seine der Südtirol-Thematik gewidmeten Bilder, wie "Verlorene Heimat Südtirol" - engagierte sich sehr für das kulturelle Leben in Imst. Er war Ehrenobmann der Imster Fasnacht und des Imster Museumsvereines sowie Mitbegründer des Heimatmuseums, dem er einen Großteil seines Nachlasses vermacht hat.

Innenansicht des Heimatmuseums um 1930.jpg

Walch war anfangs nur "ordentliches Mitglied" des Vereins, 1911 wurde er aber schon zum Ehrenmitglied, 1928 zum Ehernobmann ernannt.
Zu den Vereinsgründen ("Gründer" zahlten einen Mitgliedsbeitrag von 100 Kronen, "ordentliche Mitglieder" nur 3 Kronen) zählten Persönlichkeiten aus Kirche, Politik, Wirtschaft und Kultur.
Unter den anfangs ca. 170 ordentlichen Mitgliedern finden sich weitere Persönlichkeiten der Stadt, Künstler, aber auch Privatpersonen und einige Frauen.

Ein erstes Museum wurde spätestens 1911 im alten Rathaus am Stadtplatz eingerichtet.
1928 übersiedelte das Museum in das damals neue Rathausgebäude, das Ballhaus, wo es noch heute untergebracht ist.
Der Zweite Weltkrieg, Zerstörung und Plünderung hinterließen ihre Spuren, doch schon 1948 konnte die neu eingerichtete Ausstellung - als erstes Tiroler Museum außerhalb der Landeshauptstadt - wieder eröffnen.
Der Imster Museumsverein jedoch wurde unter der NS-Führung aufgelöst und das Museum an die Stadtgemeinde übergeben, welche die Sammlung seither als Eigentümerin betreut.

Museum 1948 (Fotosammlung H. Rokita).jpg

Die Ausstellung will aber nicht nur die Geschichte des Imster Museums - vom Heimatmuseum zum Museum im Ballhaus - dokumentieren, sondern auch zeigen, was sich im Laufe von hundert Jahren angesammelt hat. Natürlich kann nur eine kleine Auswahl von Gegenständen gezeigt werden, doch darunter befinden sich einige Highlights aus der Sammlung, die schon länger nicht mehr öffentlich gezeigt worden sind (etwa die Modelle von Christian Plattner).

Daneben gibt es auch Kuriositäten und Besonderheiten zu sehen, welche aus den Depots ausgegraben worden sind, wie Schi fahrende Putti, Schnupftabakdosen in seltsamer Form, Gegenstände der Volksfrömmigkeit und auch Arbeitsgeräte. Sie alle repräsentieren die künstlerische Vielfalt der Region.

Die Sammlungstätigkeit wird heute von der Stadt Imst - mit Unterstützung des Museumsvereines - fortgeführt. Somit können in dieser Ausstellung noch nie gezeigte Neuerwerbungen der letzten Jahre präsentiert werden.