MiB 2012 - Weihnachtskrippen

WEIHNACHTSKRIPPEN

Sonderausstellung von 1.Dezember 2012 - 2.Februar 2012

Advent-Sonderöffnungszeiten: An den 4 Adventsonntagen (2./ 9./ 16./ 23.12.)
zusätzlich von 14-18 Uhr geöffnet!

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Ansicht der Ursulinenkrippe, um 1790

Von 1. Dezember 2012 – 2. Februar 2013 zeigt das Imster Museum im Ballhaus seine prächtigsten historischen Krippen.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht natürlich die prachtvolle Ursulinenkrippe, ein Paradebeispiel barocker Opulenz. Gekleidete Krippen wie diese sind die älteste Krippenform in Tirol und vorwiegend in Klöstern entstanden.
Über 230 Figuren, mit liebevoll gefertigten Gewändern, gehören dieser Krippe an. Ordensfrauen im Innsbrucker Ursulinenkloster haben gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Kleider aus den vorhandenen wertvollen Stoffresten von Priestergewändern und von Opernkostümen genäht. Verarbeitet wurden Spitzen, Borten, Pailletten, französische und italienische Gewebe sowie Perlenschmuck verschiedenster Herkunft. Die meisten Köpfe sind aus Wachs bossiert, sie tragen oft Echthaarfrisuren und auch noch Reste der originalen Bemalung.

Beeindruckend an der Ursulinenkrippe ist nicht nur die große Figurenanzahl, sondern auch die prunkvolle Ausführung und der hervorragende Erhaltungszustand. Diese Repräsentationskrippe war einst in einer Kirche aufgestellt, wohl in der Umgebung von Ranggen, von wo sie vor über 100 Jahren nach Imst gekommen ist.

 

 Engel und Pilger aus Klaissnerkrippe
Engel und Pilger aus der Klaissnerkrippe, um 1850

Eine prachtvolle aus Holz geschnitzte Weihnachtskrippe zeigt das Museum mit der Klaissnerkrippe. Der Zirler Johann Klaissner hat diese Luxusausführung einst für einen sehr wohlhabenden Auftraggeber wohl um die Mitte des 19. Jahrhunderts geschnitzt. Aus dieser Zeit stammen die besten Arbeiten vom „Plätz“, wie man ihn in Zirl kennt.

Die reich gestalteten Figuren beeindrucken durch ihren Prunk und ihren Farbenreichtum. Exotische Tiere, Elefanten, Kamele und sogar ein Vogel Strauß gehören dem Zug der Könige an, die einheimische Tiere, vor allem Schafe und Ziegen, bestechen durch ihre Anmut und Natürlichkeit. Vor allem bei den Engeln und beim Zug der Könige findet man eine so genannte Lüsterfassung, bei der durch einen aufwändigen Arbeitsprozess ein metallisches Durchschimmern der Farbe erreicht wurde. Kostspielige Polimentvergoldungen sind oft sogar noch in sich gemustert – es handelt sich bei dieser Krippe wahrlich um eine Nobelausführung. Über den Schnitzer, den „Plätzen Hannes“, wissen wir sehr wenig, viel hat er sich wohl von den berühmten Thaurer Krippenschnitzern aus der Familie Giner abgeschaut. Während seine Krippen heute bei Kennern hoch geschätzt sind, führte er selbst ein einfaches Leben, arbeitete für Essen und Obdach und war auf die Unterstützung seiner Familie angewiesen.

Zu sehen gibt es weiters eine „Luammandlkrippe“ – die Halb-Relieffiguren, die Luammandln, wurden vorwiegend in Nassereith hergestellt, wo die Familie Falbesoner für diese Besonderheit bekannt ist. Die Figuren werden in flachen, reliefierten Modeln aus Ton abgeformt, gebrannt und anschließend bunt bemalt. Die ältesten datierten Model stammen aus der Zeit um 1800. Vermutlich hat es sie auch davor schon gegeben, was aber nicht belegbar ist.
Die Figuren unserer erstmals im Ballhaus ausgestellten Krippe stammen von Josef Falbesoner (1767–1848). Demnächst soll auch diese mit Berg und Hintergrund erhaltene Krippe restauriert werden, davor zeigen wir sie aber noch mitsamt aller Alters- und Gebrauchsspuren.

Weihnachtliches aus dem 20. Jahrhundert - vom Imster Künstler Thomas Walch – ergänzt die historische Krippenausstellung.