Ausstellung - August Stimpfl | Männerbilder

august stimpfl männerbilder

August Stimpfl 

MÄNNERBILDER 

Ausstellung: 19.01. – 02.03.2024 

Vernissage: Do, 18. Jänner, 19 Uhr 

Städtische Galerie Theodor von Hörmann, Stadtplatz 11, Imst 

Anlässlich des 100. Geburtstages des verstorbenen Imster Künstlers August Stimpfl zeigt die Städtische Galerie Theodor von Hörmann „Männerbilder“ des Malers. Kuratiert wird die Ausstellung von der Tochter des Künstlers Eva Stimpfl. 

Neben den Werken, die dem Thema Frau gewidmet sind, dem zentralen Thema von August Stimpfl, gibt es eine Werkgruppe, in der der Blick auf einen Ausschnitt der Wirklichkeit gerichtet ist, in dem Kampf und Krieg sowie der Umgang mit Destruktivität und Chaos eine Rolle spielen. Eine Auswahl von Bildern dieser Thematik hat Eva Stimpfl zusammengestellt und wird nun in der Ausstellung „Männerbilder“ in der Galerie präsentiert. 

Neuer Fokus 

Die Kuratorin der Ausstellung lenkt die Aufmerksamkeit auf eine Komponente der Malerei von Stimpfl, die bisher wenig beachtet wurde – nämlich seine Männerbilder – und auf ihre thematische Nähe zu Kampf und Krieg. 

„Kampf und Krieg meint hier einerseits die physische Auseinandersetzung, andererseits eine psychisch-geistige, also Kampf und Krieg auf einer anderen Ebene. In beiden Fällen geht es um Erfahrung und Umgang des Individuums mit massiver Gewalt, der eigenen wie der Gewalt des Gegners“, so Eva Stimpfl, Kuratorin der Ausstellung. 

august stimpfl

Kriegergestalten 

Die Thematik wird anhand von Kriegergestalten abgehandelt, die der Geschichte und Mythologie entnommen, alteuropäischen Kulturen zuzuordnen oder Teil der christlichen Ikonographie sind. Darunter sind Helden des Trojanischen Kriegs oder Engel, die das Paradies bewachen. Auch unbestimmter definierte Männerakte und Nicht-Helden wie der „Technokrat“ kommen vor. 

Einzelfiguren im Zentrum 

Wie in seinen Frauenbildern stellt Stimpfl auch in seinen Männerbildern oft Einzelfiguren dar, ins Zentrum der Bildfläche gerückt, z.B. „Ajax“, „Cortes“, „Schamane“, „Dämon“, „Kreuz“, „Rücken“. Sie werden als Handelnde gesehen, deren Handeln beleuchtet, befragt, kommentiert wird, oder als vielschichtige und mehrdeutige energetische Phänomene. 

Daneben gibt es Figurengruppen („Figurenbündel“, „Wächter“, „Ministranten“). Und es gibt den Mann als Teil eines Paares („Das Paar“). 

Peter Weibel schrieb 1982 über die besondere Sichtweise des Körpers bei August Stimpfl: 

„Durch Farbritzen blicken wir tief hinab in die Geheimnisse des Körpers. Durch Farbrisse und -brüche steigen Empfindungen auf. Die Leibhaftigkeit des Leibes finden wir im Mittelpunkt der Stimpflschen Körperästhetik.“ 

Zur „Leibhaftigkeit des Leibes“ in Stimpfls Männerbildern gehört auch die Emotion des Kriegers, gehalten von einem geräumigen, starken Körper oder in Bewegung gesetzt durch Handeln. 

Über den Künstler 

August Stimpfl wurde 1924 in Imst geboren. Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Innsbruck war er von 1942 – 1945 zum Kriegseinsatz in Russland, im Kaukasus und Norwegen. Stimpfl studierte im Anschluss bei Robin Christian Andersen und Herbert Boeckl an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 

Der Künstler beschäftigte sich in seinem Werk immer wieder mit dem menschlichen Körper und vor allem mit der Frau, seit den 1970er Jahren malte er fast ausschließlich weibliche Akte. Seine Bilder wurden in zahlreichen europäischen Städten ausgestellt, u. a. in Wien, Basel, München, Stuttgart und Zürich. 

Ein Schwerpunkt in seinem Schaffen war Kunst am Bau, wobei er häufig mit dem ebenfalls aus Imst stammenden Architekten Norbert Heltschl zusammenarbeitete. Stimpfl wird neben Max Weiler und Paul Flora zu den wichtigsten Tiroler Künstlern nach dem Zweiten Weltkrieg gezählt.