Das erste Halbjahr im Ausstellungskalender der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann ist der Grafik/Druckgrafik gewidmet. Eine spezielle Art der Druckgrafik, den Holzschnitt, und dabei wiederum eine ganz spezielle und experimentelle Ausprägung, wird von MANFRED EGGER in dieser Ausstellung thematisiert.
Einladung zur Vernissage/zum Besuch der Ausstellung
Fragen wie "Welche Funktion kann Druckgrafik in der modernen Gesellschaft leisten? Welcher Stellenwert innerhalb der bildenden Kunst kommt ihr zu? Welche Besonderheiten kann Druckgrafik heute noch bieten?" nähert sich der Künstler folgendermaßen:
"Ich versuche seit vielen Jahren den Holzdruck in erster Linie als ein Medium zu betrachten, das seine ganz eigene und spezifische Bildsprache besitzt, die mit anderen Methoden eben nicht leistbar ist. Die Technik wird also nicht der Reproduzierbarkeit halber verwendet, sondern nur weil sich bestimmte Bildfindungen eben nur mit dieser Technik erzielen lassen. Konsequenterweise drucke ich daher immer weniger Auflagen bzw. seit geraumer Zeit fast nur noch Einzelblätter, Unikate, die dann wiederum durch das Hinzufügen neuer Druckplatten bzw. das Verändern, Überarbeiten oder Weglassen bereits verwendeter Druckplatten zu Serien (ca. 20 – 25 Blätter) ausgebaut werden.
(c) Manfred Egger: Eagle has landed: XII, XIII, XVI
Hinweis: Im Rahmenprogramm der Ausstellung wird ein Workshop zu dieser Technik geboten:
Freitag, 17. Juni 2016, ab 16 Uhr, Städtische Galerie Theodor von Hörmann, Stadtplatz 11
Ein Motiv verwandelt sich somit ständig weiter, es entstehen Zyklen, Entwicklungen, Verläufe, deren Anfänge oder Enden nicht absehbar sind. Der Holzschnitt wird somit zu einer Methode, Übergänge, Verläufe, Zusammenhänge, Vernetzungen, Entwicklungen und dynamische Prozesse – die wir ja auch so in der Gesellschaft positiv oder negativ wahrnehmen - im Sinne einer Bilder-Serie zu gestalten bzw. darzustellen. Nicht das Fertige, das Statische zählt, sondern der Prozess, der Verlauf, die Entwicklung. Ebenso wichtig dabei auch die Frage nach Originalität an sich.
Soll man nicht auch in der Druckgrafik dem allgegenwärtigen Trend nach Gleichschaltung, nach Standardisierungen, nach fragwürdigen Modellen, die nachahmenswert, kopier-wert erscheinen, etwas entgegensetzen, und so gerade auch dort, wo Reproduzierbarkeit erwartet wird, den Wert des Originalen, des Einzigartigen, des Individuellen in den Vordergrund rücken?
In diesem Sinne emanzipiert sich der Holzschnitt wieder vom Nimbus des Alten und Überholten und gewinnt Aktualität auch in allgemeinen Fragen der modernen Gesellschaft."
Manfred Egger - zur Person:
1960 geb. in Hall i. T.
1978 - 1985 Studium Universität Innsbruck (Germanistik, Anglistik, Kunstgeschichte)
1982 Auslandsaufenthalt in Großbritannien (dabei intensive Auseinandersetzung mit dem japanischen Holzschnitt); Abschluss Lehramt
seit 1985 Lehrtätigkeit an verschiedenen Tiroler Gymnasien, derzeit Meinhardinum Stams
2010 Artist in Residence, Guanlan Printmaking Base, Shenzen, China
2011 Gast-Lehrer an der NENU, Northeast Normal University of Changchun, Jilin Province, China
2012 Gast-Lehrer an der Yichun University, Jianxin Province, China
Vernissage: Donnerstag, 19.05.2016, 19 Uhr
Begrüßung: Kulturreferent StR Christoph Stillebacher
Zur Ausstellung spricht: Mag. Ruth Haas, Kunsthistorikerin
Musik: Jazz Ensemble Landesmusikschule Imst
Ausstellungsdauer: 19.05. - 02.07.2016.
Im Rahmenprogramm:
Freitag, 17.06.2016, ab 16 Uhr: Holzschnitt-Workshop mit Manfred Egger. Materialien werden beigestellt.
KULTURREFERAT/KULTURBÜRO STADT IMST - Stadtplatz 11 - A-6460 Imst
Tel. +43 664 606 98 205 - kultur(a)imst.gv.at - www.kultur-imst.at
Diese Ausstellung wird gefördert - mit freundlicher Unterstützung/Beteiligung von:
as/11.01.16/24.03.16