Norbert Heltschl
bild: prof. arch.- ausstellung seiner Archi(denk)tur in der galerie theodor von hörmann - fotos: schaller
Vorwort & Nachlese
von Bürgermeister-Stellvertreter Kulturreferent Meinhard Eiter
ein unbequemer charakter zum wohl der ästhetik
die schaffenskraft von norbert heltschl findet ihren ursprung in seinem starken charakter. das, was heltschl im tradierten tirol kreiert hat, schöpft nur ein unbequemer. in einem land, in dem jahrhundertelang der bauernstadel das architektonische credo darstellte, klassisch modern zu bauen, gelingt nur einem kämpfer. für heltschl war widerstand stets antrieb, ja lebensmotto.
norbert heltschl war und ist ein rebell, ein zäher kopf, der unbeirrt seinen weg ging und geht. norbert heltschl ist nicht nur ein baukünstler, der in tirol die schlichte ästhetik der architektur salonfähig gemacht hat. norbert heltschl war auch lehrer und als solcher vorbild für viele heute sehr erfolgreiche architekten. aber auch wegbereiter und ermunterer für viele kritische geister, die wie er in tirol in vielen lebensbereichen stur, aber erfolgreich ziele verfolgten.
norbert heltschl engagierte sich wie kein anderer im tiroler oberland für die natur und die umwelt. seinem kämpferherz ist es zu verdanken, dass durch das gurgltal, eines der schönsten hochtäler der alpen, keine schnellstraße gebaut wurde.
wehrhaftigkeit und rebellion haben heltschl und sein lebenswerk geprägt. auch gegen die aktuelle ausstellung in der galerie theodor von hörmann hat er sich aufgelehnt. weil er keine platte würdigung mit selbstdarstellerischen zügen wollte. geworden ist es das, was er und sein schaffen verdient haben: eine ausgezeichnet präsentierte übersicht mit hohem anspruch – ein meilenstein im imster galeriegeschehen, auf den ganz imst stolz sein kann.
imst, im märz 2006