MIB 2005 - Kunst: Türkei

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Kunst: Türkei

Karikatur
Skulptur
Malerei
Grafik
Literatur

Zeitgenössische Türkische Kunst von Künstlern aus der Türkei und Österreich
von Gerald Kurdoglu Nitsche

Eröffnung mit Buchpräsentation "heim.at": Fr, 4.3.2005, 19.30 Uhr
Anthologie türkischer Migration
Musikalische Umrahmung: Turgut Ozan Keskin

Ausstellungsdauer: 5.3. - 15.4. 2005

Lesungen (EYE Lietarturverlag, Neue österreischische Lyrik):
 Mi, 23.3. 2005, 19.30 Uhr: Christian Partl: Schmerzmittel, otische Einträge. Gedichte; Musik: Udo Wieser
 Fr, 15.4. 2005, 19.30 Uhr (Finissage): Maria Luise Habicher: Herzauswärts die Stummheit der Sprache. Gedichte aus drei Jahreszeiten

 

Karikaturisten aus der Türkei

Dank Kamil Yavuz, der diesen Teil der Ausstellung zeitgenössischer türkischer Kunst kuratierte, haben wir einen repräsentativen Überblick über einige der besten Karikaturisten aus der Türkei zur Verfügung.
Karikaturist, auch Journalist zu sein, war in nicht allzu ferner Vergangenheit eine etwas riskante Beschäftigung, selbst Gefängnis konnte allzu scharfen Kritikern drohen. Karikatur spielt in den türkischen Printmedien eine große Rolle und genießt hohe Achtung auch im gesamten Kunstgeschehen: es gibt zwei Karikaturmuseen in Istanbul, eines bei der großen Zisterne, wo der bedeutende internationale Karikaturen-Wettbewerb Nasrettin Hoca abgahelten wird. Das zweite Museum mit einer großen Sammlung satirischer Zeitschriften aus aller Welt ist neben dem Valensaquädukt in einem alten, wunderschönen Atriumgebäude. Beide Museen mit wechselnden Ausstellungen, meist an der Grenze zum behördlich Tolerierbaren, so war das jedenfalls damals in restriktiveren Zeiten. Gerade in solchen aber blühen Karikatur und Satire besonders üppig. In  den hier gezeigten Blättern ist der lokale politische Bezug nicht von so großem Interesse, somit der Themenrahmen weiter gezogen. (G.K.N.)

 


Logo heim.at
Buchpräsentation "heim.at", Gedichte
Anthologie türkischer Migration

Herausgeber Gerald Kurdoglu Nitsche, EYE Literaturverlag
Neue österreichische Lyrik 3

 

 

 

Plakat heim.at"Das Anliegen der Anthologie "heim.at" ist zu zeigen, dass mit den Arbeitsmigranten und den darauf folgenden Generationen nicht nur Muskeln, ledig, fleißig, gesund und kräftig, nach Österreich gekommen sind, sondern Menschen, die in ener anderen Kultur, Tradition wurzeln und sie mit sich tragen - für manche von uns, zu oberflächlich betrachtet, an einer besonderen Kopftuchtracht oder einem Bart... als TürkIn zu erkennen. Wie eine neue Statistik zeigt, sind 2/3 der ÖsterreicherInnen MigrantInnen gegenüber anscheinend eher negativ eingestellt. Dass auch Künstler, Literaten, Musiker gekommen sind, ist hier kaum bekannt, denn sie arbeiten auf dem Bau, in der Küche ..., wer vermutet da schon eine Dichterin, einen Dichter. Dazu muss man wissen, dass Gedichteschreiben fast ein "Volkssport" in der Türkei ist, wie die Soldatenbriefe und -gedichte an ihre Lieben
                                       daheim, die als eigene literarische Gattung gelten. Trotzdem war es eine 
                                       Überraschung, wenn ich hier nach kurzem Kennelernen eine Kellnerin, Verkäuferin, 
                                       einen Pizzakoch ... aus der Türkei fragte: "Schreiben Sie Gedichte?", und nach
                                       einem Zögern ein Ja als Antwort kam."
                                       
                                       Gerald Kurdoglu Nitsche