MIB 2005 - Lesungen 2005

23. 3. 2005: Christian Partl

Der junge, aus Kaunerberg stammende Autor liest unter anderem aus seinem beim EYE Literaturverlag erschienenen Werk "Schmerzmittel".
Für die musikalische Umrahmung sorgt Udo Wieser auf selbst kreierten Instrumenten.

Christian Partl: Schmerzmittel, otische Einträge
Gedichte
Neue österreichische Lyrik 2
EYE Literaturverlag
ISBN 3-901735-15-1

Christian Partl, Jahrgang 1980, geboren in Zams, wuchs am elterlichen Hof in Kaunerberg auf.
Voksschule Kaunerberg, Hauptschule Prutz/Ried, HAK Imst, Matura, Zivildienst bei der Lebenshilfe, Student der Komparatistik.
"ich liebe träumen, elfen und verregnete abende
eigentlich bin ich ein hobbit, der friedlich-ruhig irgenwo autark leben will"

"Wie ich zu "Schmerzmittel, otische Einträge" von Christian Partl kam, weiß ich zwar, ich lernte ihn und seine Gedichte durch Margreth Grießer, eine gemeisame Freundin, kennen, aber es ist mir immer noch unverständlich, denn eigentlich
Mag ich keine Kleinschreibung
Hasse ich zu lange und zu kurze Gedichte
An Wortspielen mag ich fast nur meine eigenen
Stabreime ertrage ich nur von Wiener Wäscheweibern oder Fischers Fritz
Fremdwörter kann ich in Gedichten nicht ausstehen
Auch Klammern, Strichpunkte, Frage- und andere Zeichen
Wörter wie Ehrfurcht, Bademantel, Geschlechtsverkehr ...
Haben in der Lyrik nichts verloren
Ich kann es nicht ertragen
Wenn ein Vers mit einem Beistrich beginnt
Und finde es schrecklich, wenn Metaphern scheppern
All diese Verstöße gegen meinen Geschmack finde ich in den "otischen einträgen" von Christian Partl, doch hier begeistert es mich! Immer wieder kann ich die Zeilen, ob es nun Verse sind oder nicht, kurze oder lange, alliteriert, mit Fremdwörtern gespickt oder nicht, lesen und genießen. Den Titel "Schmerzmittel" merkt man ihnen zwar an, aber Lyrik darf ein Medikament sein, das man sich selbst und anderen zubereitet, wenn man sich dabei ein wenig zusieht.
Christian Partl stammt von einem Bergbauernhof in der Gemeinde Kaunerberg auf 1.297 m, 344 Einwohner - kann von dort ein Dichter kommen?
Ja, offensichtlich! Davon hat sich auch die Literaturkommission von KULTUR am Bundeskanzleramt überzeugt, die verlangte, dass 30 Gedichte zur Beurteilung der Förderungswürdigkeit eingereicht werden."

Gerald Kurdoglu Nitsche
Atelier im Karrnerwaldele, 2004

 

 

15.4.2005: Maria Luise Habicher

Als Finissage zur Sonderausstellung Kunst : Türkei  liest Marie Luise Habicher aus ihrem beim EYE Literaturverlag erschienenen Werk "Herzauswärts Die Stummheit der Sprache. Gedichte aus drei Jahreszeiten".

Marie Luise Habicher, geboren 1956 in Fließ, aufgewachsen in Landeck, lebt und arbeitet in Innsbruck.
Seit 1976 Veröffentlichungen (u.a. beim Turmbund), auch in diversen Zeitschriften.
Lesungen im In- und Ausland.
Singt eigene, selbst vertonte Lieder.

Marie Luise Habicher, Herzauswärts: die Stummheit der Sprache.
Gedichte aus drei Jahrzehnten
Neue österreichische Lyrik 1
erschienen im EYE LIteraturverlag

Monika Migl-Frühling: Skulpturen, Zeichnungen
Eva Maria Walch: Initialen
G.K.N.: Kalligraphien

88 Seiten, broschiert
2004
Auflage: 400 STück, € 19.-
ISBN 3-901735-14-3

 

18.5.2005: Georg Payr

Die Bücherei der Stadt und Pfarre Imst lädt am Mittwoch, 18. Mai 2005, um 20.00 Uhr zu einer Lesung mit dem Innsbrucker Autor Georg Payr ins Museum im Ballhaus. Unkostenbeitrag € 3.-

Payr, Jahrgang 1956, Studium der Geographie und Geschichte, schreibt Prosa und Hörspiele.
Von ihm sind die Erzählungen „An der Schwelle“ (1991) und „Die Entmachtung“ (1992) sowie der Roman „Vom Drücken des Schuhs“ (1999) erschienen (alle Haymon-Verlag). Aus allen drei Werken wird Payr in Imst Kostproben liefern.
Der Student Albert Mikuz ist von einer Brücke in einen kaum mehr Wasser führenden Fluss gesprungen und liegt nun im Koma - so der Anfang von Georg Payrs Roman „Vom Drücken des Schuhs“.
Er schildert anhand einiger charakteristischer Figuren das Leben im Provinznest Seitenstächen und die persönliche Geschichte von Albert Mikuz, der aus der Enge, in die er hineingeboren wurde, ausbricht, sich aber durch die Flucht in die größere Stadt nicht von dem befreien kann, was er in Seitenstächen geworden ist: ein durch gesellschaftliche Zwänge verkrampfter und innerlich verkrüppelter Mensch.
Payr stellt in seiner literarischen Analyse, die bei aller Tristesse der Situationen und der Charaktere nicht des Humors entbehrt und mit einer stark stilisierten Sprache, mit Reflexionen und rhetorischen Fragen arbeitet, dörfliches und städtisches Leben gegenüber. Vom Erzählduktus bis zu den einprägsamen Bildern und starken Formulierungen erinnert vieles an expressionistische Prosa, ohne dass der Autor die Großen dieses Stils zu kopieren versucht. Das Fatalistische, das Bedrückende der vorgestellten Lebensumstände, die wenig erfreuliche gesellschaftspolitische Schlussfolgerung, die dem Leser überlassen bleibt, werden gemildert durch Ironie und Sarkasmus und letztlich durch die Freude an einer eigenständigen Sprache, mit der Payr an die Intensität seiner ersten Erzählung „An der Schwelle“ anschließt.
(Haymon Verlag)

„Der Autor beherrscht den Spielball "Sprache", dass es eine Freude ist. Ironie, Sarkasmus, verblüffend farbige, grau getönte Bilder halten Leser in Atem, die erfindungsreiche Sprache, Wortschöpfungen und geistvollen Witz vergnüglich finden…Für Sprachliebhaber!“
(Senta Kapoun)

 

24.5.2005: stimmen an ufern von morgen

Buchpräsentation und Lesung

stimmen an ufern von morgen
Neue Turmbundreihe 5
Gedichte und Kurzprosa

es lesen:
Myrjam Hanel
Maria Koch
Elisabeth Mehlmann

Begrüßung: Kulturrefernt Meinhard Eiter
Einführende Worte: Trude Melmer

Die drei Autorinnen Myrjam Hanel, Maria Koch und Elisabeth Mehlmann leben im Oberland. Sie sind Mitglieder der Literaturplattform WortRaum und freuen sich im Rahmen dieser Veranstaltung aus ihren Werken zu lesen.
Die vorliegende Ausgabe Nr. 5 unter dem Titel "stimmen an ufern von morgen" mit Beiträgen von acht Autorinnen und Autoren aus Tirol sucht mit ungewohnten und erfrischenden Worbildern den Weg in die Öffentlichkeit.
Folgende Autorinnen und Autoren sind mit Gedichtzyklen und Kurzprosa in diesem Sammelband vertreten:
Barbara Aschenwald, "nächtliche Menschwerdung" - Gedichte
Manuela Eder. "Stimmengewirr" - Gedichte
Myrjam Hanel, "im fluss" - Gedichte
Maria Koch, "feuermohn" - Gedichte
Elisabeth Mehlmann, "tagträumen nachtwachen" - Gedichte
Maria Peter, "sprünge in dunkelblauem Glas" - Gedichte und Kurzprosa
Andreas Taschler, "dicht!" - fast lyrik
Cenet Weisz, "newton für emigranten" - Gedichte

 

14.6.2005: Univ.-Prof. Dr. Walter Leitner

Aktenzeichen Ötzi - Ein Ungelöster Kriminalfall aus der Steinzeit
Lichtbildervortrag von Univ.-Prof. Dr. Walter Leitner
14. Juni 2005, 20 Uhr, Kleiner Stadtsaal
Unkostenbeitrag € 2.-

10 Jahre nach der Auffindung der Gletschermumie des Mannes im Eis im Jahre 1991, machte man auf neuen Röntgenbildern eine sensationelle Entdeckung. In seiner linken Schulter steckt eine steinerne Pfeilspitze. Ötzi wurde demnach von einem Bogenschützen heimtückisch ermordet. Damit wird der Fall Ötzi zu einem vorgeschichtlichen Kriminalfall, der wohl für immer ungelöst bleiben wird.
Jedoch anhand neuer Untersuchungen können wir die letzten Tage und Stunden des Mannes im Eis einigermaßen nachvollziehen.

Univ. Prof. Walter Leitner ist Institutsleiter am Institut für Ur- und Frühgeschichte sowie Mittelalter- und Neuzeitarchäologie der Universität Innsbruck.
Er ist Mitglied des internationalen Wissenschafterkollektivs zur Erforschung der Gletschermumie "Ötzi" - der Mann aus dem Eis. Sein Forschungsschwerpunkt sind das "Archäologische Umfeld des Mannes im Eis" und hochalpine Archäologie.

 

23.6.2005: Dr. Gunter Bakay

Im Rahmen der Sonderausstellung "Imster Vogelhändler" referiert der Tiroler Volkskundler Dr. Gunter Bakay zum Thema

"Gefiederte Sänger in Käfig und Pfanne"
Ausführungen zum kulturgeschichtlichen Spannungsfeld: Vögel als ästhetischer und kulinarischer Genuss

Ort: Kleiner Stadtsaal
Zeit: 20 Uhr
Eintritt: € 2.-

04.12.2005: WortRaum
11.12.2005: WortRaum

WortRaum
Lesungen im Museum im Ballhaus:

So, 4.12., 17 Uhr: "Grenzenlose Winterworte"
Es lesen Christa Raich, Elisabeth Mehlmann, Annemarie Regensburger und Maria Koch

So, 11.12., 17 Uhr: "Weihnachtsworte - grenzenlos"
Es lesen Myrjam Hanel, Dietlinde Bonnlander, Esther Strauß und Heidi Sturm-Norem

Der Eintritt ist frei!

 

 

Reinhold Bilgeri liest aus seinem packenden Romanerstling "Der Atem des Himmels" und präsentiert Lieder.

 

"Dieser Roman ist nicht nur gut, er ist ausgezeichnet."
(Michael Köhlmeier)

 

14.12.2005: Reinhold Bilgeri

 

Reinhold Bilgeri im Museum im Ballhaus:

Reinhold Bilgeri

 

 

Mittwoch, 14.12. 2005, 19.30 Uhr
im Museum im Ballhaus, Ballgasse 1
Eintritt frei!