Rosl Bensch
1903 -1986
Sonderausstellung im Museum im Ballhaus:
Do, 16. Februar bis Sa, 15. April 2006
"Malen war ihr Leben"
(Vera Hajek, Tochter)
Die akademische Malerin Rosa Benesch wurde am 23.2.1903 in Wien als Rosa Hennig geboren. Ihr Vater Rudolf Hennig stammte ursprünglich aus Dresden.
Schon in Kindheitstagen wurde ihr zeichnerisches Talent erkannt und gefördert: Rosa besuchte schon früh Mal- und Zeichenkurse und wurde als eine der ersten Frauen an der Wiener Kunstakademie aufgenommen. Dort studierte sie von 1923 - 1928 bei den Professoren Tichy und Jungwirth.
Rosa, inzwischen nach Klosterneuburg übersiedelt, malte zu der Zeit vorwiegend Porträts und Landschaften in Öl und Aquarell.
1926 heiratete sie Moritz Benesch, den Sohn des Radierers und Malers J. F. Benesch. Auf ihren zahlreichen Reisen mit ihm, die sie unter anderem nach London, Krakau, Nürnberg, Berlin sowie nach Bulgarien und Spanien führten, hielt sie die Eindrücke oft in Kohlezeichnungen fest. Die entstandenen Städtebilder in dieser Technik gefielen auch Prof. Clemens Holzmeister, der an der Kunstakademie die Architekturabteilung leitete.
Durch die Kriegereignisse gelangte Rosa Benesch nach Tirol, wo sie in Tarrenz bei Imst sesshaft wurde und bis zu ihrem Tod am 7.1.1986 lebte.
Hier ist es auch uralter Brauch, die Hausfassaden zu bemalen, wodurch Rosa angeregt wurde, sich der Freskomalerei zuzuwenden. Sie führte über 150 Freskaen und Sgraffiti aus, wovon einige über 20 Quadratmeter groß sind. Die Aufträge für ihre Fresken kamen hauptsächlich aus der näheren Umgebung bis Telfs, Ötztal, Außerfern und St. Anton, aber auch aus Vorarlberg und Dorf Tirol bei Meran. Man findet - nach eigenen Entwürfen der Künstlerin - Szenen aus dem bäuerlichen Leben ebenso wie Heiligendarstellungen und Themen aus der Geschichte Tirols, Tiere und viele Fensterumrahmungen.
Imst, Kramergasse
Im Zentrum der Sonderausstellung im Museum im Ballhaus stehen Ansichten von Imst aus den Fünfzigerjahren, wertvolle Zeitdokumente, in welchen Rosl Benesch zum Teil bereits Verlorenes in Aquarell festgehalten hat.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Leihgaben aus Familienbesitz, wodurch ein Querschnitt durch die Arbeiten Rosl Beneschs gezeigt werden kann: Porträts, Landschaften, Stillleben, Fasnachtsskizzen. Ermöglicht wurde dies erst durch die großzügige Unterstützung von Vera Hajek, der Tochter der Künstlerin, der an dieser Stelle herzlich gedankt sei.
Die zahlreichen Werke Rosl Beneschs, egal in welcher Technik, zeigen die Künstlerin als eine genaue Beobachterin der Natur, der es gelingt, Stimmungen, die Atmosphäre einer Landschaft in Farbe einzufangen. Ihre Liebe zur Natur wird in ihren Werken offenkundig.
In ihrer (von Kindheit an) fast Achtzigjährigen Schaffenszeit blieben ihre innere Kraft und künstlerische Aussage unverändert.
Innsbruck, Altstadt
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