Weihnachtsausstellung im Museum im Ballhaus: Historische Krippenfiguren
In der heurigen Winterausstellung zeigt das Museum im Ballhaus verschiedene historische Krippenfiguren, vor allem aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Auch diesen Winter zeigt das Museum im Ballhaus während der Weihnachtszeit eine Krippenausstellung.
Gezeigt wird eine Auswahl vor allem aus dem 18. und 19. Jahrhundert, gefertigt aus den verschiedensten Materialien.
Am geläufigsten sind wohl geschnitzte Holzfiguren, die in verschiedensten Größen und Qualitäten erhalten sind; große Krippenschnitzer haben hier wahre Kunstwerke geschaffen. Zu sehen gibt es jedoch genauso Figuren aus billigeren Materialien, wie eine Papierkrippe. Diese besteht aus ausgeschnittenen und bemalten Kupferstichen, an welche man kleine Holzspieße klebte und die man kulissenhaft hintereinander gestaffelt aufstellte.
Aus Lehm wurden in flachen Modeln die „Loammandln“ geformt, die ihre Heimat in Nassereith haben. Ton war genauso ein billiges Material zur Krippenherstellung.
Eine besonders wertvolle Krippe im Besitz des Imster Museums, mit in wertvolle Stoffe gekleideten Gliederpuppen, ist dagegen die so genannte Ursulinenkrippe – sie soll im Ursulinenkloster gefertigt worden sein. Ihre über 200 Figuren bedürfen dringend einer Restaurierung, um hoffentlich zukünftig ihre ganze Pracht und die hochwertige Ausführung der Öffentlichkeit zeigen zu können.
Bei Weihnachtskrippen wurde nicht nur die eigentliche Weihnachtsszene dargestellt, sondern diese wurde oft zusätzlich durch Figuren und Szenen ausgeschmückt. Zu den drei Weisen gesellte sich prächtig geschmücktes Gefolge mit exotischen Tieren – die besonders skurril anmuten, weil so
mancher Krippenschnitzer die Tiere wohl noch nie in Natura gesehen hatte. Im
Hirtenvolk stellte sich die bäuerliche Bevölkerung selbst dar, und auch in den
Hintergrundfiguren ist so manches zeitgenössische Element zu finden, sei es,
dass Bergknappen bei der Arbeit oder ein Vogelhändler zu sehen sind.
Zur Weihnachtszeit eine Krippe aufzustellen, ist eigentlich ein relativ „junger“ Brauch, der sich erst in der Zeit des Barock, mit der bilderreichen Kunst der Gegenreformation verbreitet hat. War es anfangs, im 17. Jahrhundert, nur üblich, prachtvoll gekleidete Gliederpuppen in Kirchen aufzustellen, so ist diese Tradition langsam von wohlhabenden Bürgern übernommen worden. Später haben auch Bauern einfache Krippen in ihren Häusern aufgestellt, welche natürlich aus billigeren Materialien gefertigt waren.
Auch heute wird dieser Brauch noch in vielen Tiroler Haushalten gepflegt, genauso wie auch die Tradition des „Krippeleschauens“ noch vielerorts üblich ist.
Ausstellungsdauer: So, 28. November 2004 - Mi, 02. Februar 2005
Eintritt nur für die Sonderausstellung € 2.-, ansonsten € 4.-