Martin Kolosz: "Mon Amie"
Mi, 14.2.2007, 19 Uhr
Kriminalerzählungen
Martin Kolozs, geb. 1978 in Graz, arbeitet als Schriftsteller, Verleger und Rezensent in Innsbruck und ist Preisträger des Mira-Lobe -Stipendiums für Kinder- und Jugendliteratur.
"Über die Stufen, die er die Leiche seiner Mutter hinunterzog, war er als Kind in den Keller geschickt worden." - so beginnt "Unverstand", eine der "Mördergeschichten" des jungen Autors Martin Kolozs. Mit der Präzision eines geschliffenen Erzählers in der Tradition von Edgar Allan Poe oder Emmanuel Bove setzt er sich auf die Fährten von Verbrechern, kostet er die unwiderstehliche Komik des Tragischen aus und spielt virtuos mit unterschiedlichen Erzähltechniken und -perspektiven: So schildert er den Mord eines Mannes an seiner greisen Mutter aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln, in der lakonischen Sprache des Täters, der exakten Beobachtung des Zeugen und der nüchtern-bürokratischen Terminologie der Ermittler.
In der zweiten Erzählung, "Mon amie", schleicht sich der Erzähler in die verzerrten Denkmuster, in die gebrochene Wahrnehmung eines pathologischen Serienkillers ein.
Martin Kolozs gelingt mit seinen Kriminalerzählungen ein eindrucksvolles Prosadebüt: psychologisch raffiniert, packend und voll lakonischem Witz.
(Quelle: www.skarabaeus.at)
Alois Schöpf: Vom Sinn des Mittelmaßes
Do, 8.3.2007, 20 Uhr
Buchpräsentation
Der Journalist und Schriftsteller Alois Schöpf beobachtet seit 30 Jahren die Kulturpolitik. In seinem Essay Vom Sinn des Mittelmaßes lässt er die üblichen Entschuldigungen für mangelnde Qualität nicht gelten. Er erkennt darin eine politische Entscheidung, Außerordentliches nicht zuzulassen. Eine Provinz, die sich nicht ändert, will so bleiben, wie sie ist. Wer profitiert davon? Und was geht für das Publikum verloren?
Alois Schöpf, geboren 1950 und wohnhaft bei Innsbruck, ist seit Jahren Verfasser profilierter Kolumnen und Artikel in verschiedenen Zeitungen. Mit Vom Sinn des Mittelmaßes legt er ein Essay vor, in dem er satirisch eine Szene analysiert, die sich durch Abschottung für international hält und zugleich Angst hat, die Kunst könne ihr den fundamentalistischen Seelenfrieden stören.
Alois Schöpf wurde am 5. 10. 1950 in Lans bei Innsbruck geboren. Er debütierte 1973 als Schriftsteller und war bis 1976 Redakteur des Österreichischen Fernsehens. Seit 1976 arbeitet Schöpf als freischaffender Schriftsteller, er ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn.
Als Schriftsteller hat Schöpf bisher 12 Bücher veröffentlicht, er schreibt seit 20 Jahren in Zeitungen und Zeitschriften pointierte Kolumnen und ist auch als Dirigent von Blasmusikkapellen und als Veranstalter etwa der Innsbrucker Promenadenkonzerte tätig.
Bettina Hofer / Christina Lienhart
idealistisch und wagemutig
Pionierinnen im SOS-Kinderdorf
Do, 26.4.2007, 19.30 Uhr
Am 26. April, dem Todestag Hermann Gmeiners, wird im Museum im Ballhaus ein Buch präsentiert, das sich den Frauen widmet, welche den Aufbau der SOS-Kinderdörfer ganz wesentlich mitgestaltet haben. Das Buch porträtiert 15 Frauen, die am Aufbau der SOS-Kindedörfer wesntlich beteiligt, aber bislang wenig bekannt waren und zeichnet deren berufliche und persönliche Entwicklung nach.
Wagemutig und ausdauernd, anpssungsfähig und widerständig setzten diese Frauen Initiativen beim Aufbau von SOS-Kinderdörfern weltweit, in der Mittelbeschaffung und Werbung, bei der Schulung von Kinderdorfmüttern, in der pädagogischen Ausrichtung und in der sozialpädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Über den biografischen Zugang hinaus bietet der Band einen unmittelbaren Einblick in den Alltag und die Entwicklung von SOS-Kinderdorf von den 1940er bis in die 1960er Jahre. Die einzelnen Biografien werden zudem verwoben mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, zeitgeschichtlichen Ereignissen und Lebenswelten von Frauen.
Die Autorinnen Bettina Hofer und Christina Lienhart, beide Erziehungswissenschaftlerinnen, sind bei SOS-Kinderdorf als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am Sozialpädagogischen Institut des Fachbereichs Pädagogik tätig.
Elisabeth Schnegg: Frühlingskräuter
Mi, 2.5.2007, 19.30 Uhr
Was das "Unkraut" in meinem Garten alles kann!!
Vortrag und praktische Anleitungen
Hans Haid: Mythen der Alpen
Mi, 30. Mai 2007, 19.30 Uhr
Der Ötztaler Volkskundler, Schriftsteller und Bergbauer Dr. Hans Haid liest aus seinem neuesten Werk:
Mythen der Alpen. Von Saligen, Weißen Frauen und Heiligen Bergen.
Von Frankreich bis Slowenien, über die Schweiz nach Italien, Deutschland und Österreich zieht sich eine Welt der bisher kaum bekannten Kultstätten und Sagen - die Alpen. Hans Haid erwandert und erkundet geheimnisvolle Wallfahrtsorte, hoch hinauf zum Rocciamelone auf über 3500 m, von Maria Alm über das Steinerne Meer zum Königssee, von Fusch über die Hohen Tauern nach Heiligenblut. Auf seinen Wegen rund um Großglockner, Montblanc, Dachstein, Triglav oder Similaun trifft er auf die alte "religio", Kulte, heilsame Quellen und Stätten, an denen totgeborene Kinder notgetauft wurden und sich jahrtausendealte Orte der Mutterkulte befanden. Der Alpenmythos begleitet die längst vergessenen Totenzüge, erinnert an die alten Betkugeln und erhält Rituale wie Kreisziehen und Bann am Leben. Die Saligen und Aldeunen, das Vreneli, die Weiße Frau am Gletscher und das "rotzige Weibl" ("mumma veglia") - sie alle zeugen von der Vielfalt der alpinen Kultur.
Erika Wimmer
Literaturnacht im Ballhaus:
Dienstag, 12. Juni 07, 20 Uhr
Eintritt: € 3,- incl. Museumsbesuch
im Rahmen der Sonderausstellung "Willi Pechtl - Keramik und Plakate"
Erika Wimmer, gebürtig aus Bozen, hat Germanistik studiert und lebt als Autorin und Literaturwissenschaftlerin in Innsbruck.
Seit 1983 arbeitet sie am Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck, seit 1992 publiziert sie auch im literarischen Bereich (Prosa, Hörspiel und Drama).
Zuletzt erschienen sind die Bücher Manchmal das Paradies. Erzählung (1999) und Im Winter taut das Herz, Roman (2002), beide im Wiener Deuticke Verlag.
Neben einigen Hörspielen bei der RAI Bozen und im ORF sind auch Stücke auf die Bühne gekommen: Olympe oder Die letzten Worte (Innsbrouck 1998), Auf Messers Schneide (Meran 2002) und Schund. Eine Farce (Innsbruck 2006).
Erika Wimmer wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet.
In Imst wird sie aus neuer Prosa lesen.
"Sonne - Sommer - Wende"
Do, 21.6.2007, 19.30 Uhr
WortRaum-AutorInnen Dietlinde Bonnlander, Nicole Thöni, G
ertrude Schrott,
Michael Brieger
und Heidi Sturm-Norén lesen aus ihren Texten.
Literaturnacht im Ballhaus: Sabine Gruber
Mittwoch, 4. Juli 2007, 20 Uhr
Eintritt: € 3,- incl. Museumsbesuch
im Rahmen der Sonderausstellung "Willi Pechtl - Keramik und Plakate"
Sabine Gruber wurde 1963 in Meran geboren und studierte Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft in Innsbruck und Wien. 1988 bis 1992 Universitätslektorin in Vendeig. Seit 2000 freie Schriftstellerin. Sie lebt in Wien.
Sie erhielt u.a. den Förderunspreis der Stadt Wien, das Solitude-Stipendium, den Förderungspreis zum österreichischen Staatspreis sowie das Heinrich-Heine-Stipendium der Stadt Lüneburg und das Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien.
Neben Erzählungen, Hörspielen und Theaterstücken veröffentlichte sie die Romane Aushäusige (1996) und Die Zumutung (2003) sowie den Lyrikband Fang oder Schweigen (2002).
In Ihrem neuen Roman Über Nacht erzählt Sbaine Gruber, eine so souveräne wie genaue Berichterstatterin und Beobachterin, die elegant ineinander geblendeten Geschichten zweier Frauen in zwei verschiedenen Städten."Ihr Roman ist ein sehr persönliches und
wunderbar leichtes, poetisches Plädoyer für das Leben, die Liebe
und die Literatur." (Der Standard)
Derhuam
Do, 30.August 2007, 19.30 Uhr
Eintriit € 3,-, das Museum ist abends geöffnet, incl. Pausengetränk
Ganz im Zeichen der Oberländer Mundart steht das Museum im Ballhaus am 30. August:
Zum Ende der Sonderausstellung "Willi Pechtl" liest Wilfried Schatz Gedichte in Oberländer Mundart.
Dieter Oberkofler und Helmut Neisser sorgen mit vertonter Mundart für den musikalischen Rahmen.
Gedichte von Karl Jais, Jakob Kopp, Martha Schatz, Hermann Kopp, Tilla Rizzi-Mertlitsch,..
Ein Abend zum Zuhören, Nachdenken, Mitsingen, Reden..
Eintritt € 3,-, das Museum ist abends geöffnet, Getränke in der Pause
Der Gedicht-Foto-Band "Derhuam", herausgegeben von Willi Pechtl und Wilfried Schatz, ist zum Preis von € 18,- im Museum erhältlich!
Sigrid Maria Grössing
"Sissi - eine moderne Frau"
Di, 23.Oktober 2007, 19 Uhr
Die promovierte Historikerin und Bestsellerautorin Sigrid-Maria Größing stellt im
Museum
im Ballhaus ihr jüngstes Buch „Sisi - eine moderne Frau“ vor:
Sie war schön, geheimnisvoll und wurde von ihrem Mann ein leben lang vergöttert: Elisabeth (1837 – 1898) stand durch ihre Position als Kaiserin von Österreich im Licht der Aufmerksamkeit.
Sisi passte nicht in ihre Zeit, sie war eine Frau von morgen in einer Welt von gestern. Ihre sportlichen Hochleistungen, ihre Diätmethoden, ihre politisch-liberalen Vorstellungen und ihre dichterischen Fähigkeiten sind erst Generationen später erforscht und bekannt gemacht worden.
In ihrer Neuerscheinung beschreibt Sigrid-Maria Größing mit psychologischem Einfühlungsvermögen, dass das immer wieder strapazierte Bild der unglücklichen und seltsamen Frau nur durch den Blick ihrer Zeitgenossen entstanden sein kann. Sisi nahm Vieles vorweg, mit dem die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts noch nichts anfangen konnte.
Dr. Sigrid-Maria Größing veröffentlichte zahlreiche Bücher vor allem über das Leben der Habsburger (u.a. „Amor im Hause Habsburg“, „Sisi und ihre Männer“, „Mord im Hause Habsburg“) und ist einer breiten Leserschaft durch ihre wöchentliche Kolumne in der „Krone bunt“ bekannt.
CHRISTOPH W. BAUER
Di, 4.Dezember 2007, 19 Uhr
liest aus seinem neuen Roman "Im Alphabet der Häuser" und anderen Büchern.
Was haben uns die Häuser zu erzählen, an denen wir täglich vorübergehen? Christoph W. Bauer begibt sich auf eine Reise, die vor der Haustür beginnt und durch sieben Jahrhunderte Stadtgeschichte führt.
(Foto: Florian Schneider)
"Ein Haus bekam ich vor die Nase gesetzt, ein Haus ums andere, bis mein Blick zugemauert war und ich eine Geschichte erfand, um wieder sehen zu können" - so beginnt ein langer Dialog, hingelehnt an eine Bartheke, ein Gespräch, das an den Häusern einer Stadt seinen Ausgang nimmt, sprachlich Mauern niederreißt, die den Blick versperren. Dass einer der beiden Gesprächspartner dabei im Dunkel bleibt, wird zur Metapher einer Blindheit, die um sich greift und nicht erkennen lässt, was Häuser mitzuteilen haben. Sie sind nicht nur die steinernen Zeugen einer Zeit, sie sind auch diese Zeit selbst, berichten von Schicksalen und Persönlichkeiten, von großen Ereignisen der Weltgeschichte und den kleinen eines unscheinbaren Lebens, nicht zuletzt erzählen sie auch von der Endlickeit ihrer Bewohner. Häuser sind Bücher, in denen das Ferne nahe rückt,
(Haymon Verlag, 2007) in ihnen zu blättern heißt auch, sich selbst zu begegnen. Die Homepage des Autors Häuser der Stadt - sind sie beliebig gewählt? Ja, denn Häuser gibt
es überall, wie einer der beiden Gesprächspartner sagt, auch die
Entwicklung der Städte steht in einem mitteleuropäischen Kontext.
Und doch ist dieses Buch das Bekenntnis des Autors zu Innsbruck,
der Stadt seiner Wahl.