MENSCHEN IM MUSEUM
Die Kunst des Erzählens stellt das Museum im Ballhaus in den Mittelpunkt einer neuen Veranstaltungsreihe.
"Grundidee der neuen Veranstaltungsreihe ist es, das Erzählen wieder in den Vordergrund zu stellen. Ein zweiter Gedanke soll das Medium Film für museale Zwecke nutzen", erklärt Kulturreferent Vize-BM Meinhard Eiter das neue Vorhaben, das im Verlauf der nächsten Jahre eine Art Filmsammlung von Menschen entstehen lassen soll. "Museen bewahren in der Regel tote Gegenstände. Lebendig machen ein Museum nur Menschen. Daher wollen wir jetzt in regelmäßigen Abständen Frauen und Männer aus Imst ihre Lebensgeschichte erzählen lassen. Die Erzählabende starten mit kurzen Filmen. Nach dem Abend werden Mitschnitte des Gesprächs und der Kurzfilm zu einem Video geschnitten, das im Museum aufbewahrt und dort angeschaut werden kann", berichtet Eiter, der dieses Projekt als Kooperation zwischen dem Kulturreferat und dem Kabel-TV Imst angelegt hat.
"Wir wollten mit einer bekannten Person starten. Daher ist die ehemalige Kulturreferentin und Ehrenbürgerin KR Maria Gamper ein würdiger Auftakt", betont Eiter, der in Zukunft aber neben Prominenten auch Originale aus allen Lebensbereichen zu Wort kommen lassen will.
MENSCHEN IM MUSEUM: MARIA GAMPER: Mi, 18. April 2007, 19.30 Uhr
Die "Grande Dame" der Imster Kulturszene erzählt an diesem Abend nicht nur Episoden aus ihrem Leben.
Gemeinsam mit Meinhard Eiter blickt sie zurück auf Jahre zähen Ringens um heute renommierte kulturelle Einrichtungen: Die Galerie Theodor von Hörmann, die Laurentiuskonzerte, das Museum im Ballhaus, die Inventarisierung der Kunstobjekte, das Jahresschlusskonzert, und noch vieles mehr hatte die Anfänge unter Maria Gamper als Kulturreferentin.
Auf das Gespräch stimmt ein kurzer filmischer Beitrag von Manfred Siegl ein.
Maria Gamper, geboren in Kitzbühel, war erfolgreiche Geschäftsfrau in Imst und hat als Kulturreferentin zahlreiche Vorhaben wie das Fasnachtsmuseum, das Museum im Ballhaus, die Galerie Theodor von Hörmann, die Stapfvilla als Landesmusikschule und vieles mehr initiiert und realisiert. An diesem Abend wird sie über ihr bewegtes Leben, aber auch über ihre Kulturarbeit erzählen.
MENSCHEN IM MUSEUM: KARL SCHWETZ: Do, 19. Juli 2007, 19.30 Uhr
Die lebende Feuerwehrlegende Karl Schwetz erzählt aus einem bewegten Leben:
Die erfolgreich mit Kulturlady Maria Gamper gestartete Serie wird mit einer lebenden Legende der Imster Feuerwehr fortgesetzt. Karl Schwetz, Leiter des Imster Feuerwehrmuseums, ist im Ballhaus zu Gast.
Er wird aus seinem bewegten Leben erzählen, in dem nicht nur die Familie im Mittelpunkt steht, sondern das zu einem großen Teil der Feuerwehr gewidmet war und noch immer ist.
Seit 60 Jahren Mitglied und set 1986 Ehrenmitglied der Feuerwehr, hat Karl Schwetz viel zu erzählen. So schreibt er auch die Feuerwehrchronik, welche sorgsam gebunden und reich mit Fotos und Dokumenten illustriert, im Feuerwehrmuseum aufliegt. Das Museum gibt es seit 1995. Zwei Jahre vorher hat Karl Schwetz angefangen, Ausstellungsstücke zusammenzutragen, gemeinsam mit Freunden wurde der Dachboden der Feuerwehrhalle umgebaut und das Museum eingerichtet. Über 520 katalogiisrte Ausstellungs- gegenstände geben nun einen Überblick über 150 Jahre Feuerwehrarbeit, berichten vom Wandel der Technik und vermitteln einen Eindruck von der schweren Arbeit eines Feuerwehrmannes.
Auf den Erzählabend stimmt wieder ein filmischer Beitrag von Manfred Siegl ein,
den Abend runden Fotos aus dem Hause Schwetz und der Feuerwehr ab.
MENSCHEN IM MUSEUM: MARIA GRUBER
Wieder steht die Kunst des Erzählens im Mittelpunkt einer Veranstaltung im Ballhaus: die Imster Wirtin Maria Gruber – mittlerweile im wohlverdienten Ruhestand - erzählt Anekdoten und Lebenserinnerungen.
Auf den Abend stimmt ein kurzer filmischer Beitrag von Manfred Siegl ein, das Gespräch mit Maria Gruber führt Meinhard Eiter.
Maria Gruber ist im ehemaligen Großgasthof und Hotel Eggerbräu in Imst aufgewachsen. Ihr Vater Hermann Krismer hat das Haus in den 1920ern übernommen, und als Familienbetrieb wurde das „Eggerbräu“ auch weitergeführt. Genug Arbeit gab es allemal, wuchs Maria doch mit 13 Geschwistern auf, von denen eines allerdings bereits als Baby starb. Innerhalb von 11 Jahren schenkte Marias Mutter 14 Kindern das Leben, 7 Mädchen und 7 Buben. Die drei Zwillingspärchen waren natürlich auch immer ein Mädchen und ein Bub.
Im Großgasthaus übernahmen dann aber drei Schwestern, die sich in ihren Fähigkeiten optimal ergänzten, das Ruder. Während Hilda und Margret ledig bleiben, heiratete Maria Max Gruber, der in der Küche des „Eggerbräu“ werkte. Die überall bekannte Wirtin führte das Haus gemeinsam mit Ihren Schwestern über 50 Jahre lang und war nicht nur bei Einheimischen, sondern auch bei Gästen allseits bekannt – und beliebt. Sie war durch ihre Kontaktfreude mit Leib und Seele Wirtin. Im „Eggerbräu“ trafen sich Jung und Alt bei verschiedenen Veranstaltungen, Tanzabenden und in der Kegelbahn.
Maria Gruber gab sich aber nicht nur mit dem Hotel- und Gasthausbetrieb zufrieden, sie spielt auch gerne Schach oder musiziert: Von den Schallplattenaufnahmen gemeinsam mit Schwester Sofia wird Maria Gruber selbst berichten. Und man glaubt gerne, dass es nach 50 Jahren als Wirtin viel zu erzählen gibt!