„Übers Joch“
Das Hahntennjoch: Kulturraum – Naturraum – Rennstrecke
11. Juni - 30. Oktober 2021
Eine Kooperation der Wunderkammer Elbigenalp mit dem Museum im Ballhaus Imst, im Rahmen des Euregio Museumsjahrs 2021 "Transit - Transport - Mobilität"
Rast am Salvesenbrünndl 1925: Maria und Anselm Perl aus Boden wandern mit ihrem beladenen Esel übers Joch nach Imst
Die Sonderausstellung in der Wunderkammer Elbigenalp und im Museum im Ballhaus Imst stellt den Raum zwischen den beiden Orten, die Verbindung über das Hahntennjoch, in den Mittelpunkt der Schau:
Eine Verbindung über „das Joch“ bestand schon seit Jahrhunderten, wovon nicht nur einige wenige kulturhistorische Funde zeugen (z.B. das „Parzinnmännchen“, ein Adorant aus dem 5. Jh v. Chr.), auch der Bergbau hat durch die Jahrhunderte seine Spuren hinterlassen.
Das Hahntennjoch war für die Bevölkerung des Lechtals, von Gramais und Pfafflar die kürzeste Verbindung in die Landeshauptstadt und nach Imst, ein gefährlicher Weg, der damals auch im Winter genutzt wurde und zahllose Opfer forderte. Kein Wunder, dass dieser mystische Ort verwunschen zu sein scheint und so manche Sage ihren Ursprung in dieser Gegend hat.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde unter schwierigsten Bedingungen mit dem Bau einer Straße begonnen, erste Arbeiten erfolgten ausschließlich händisch. Erst 1969 wurde die Schotterstraße von Landeshauptmann Eduard Wallnöfer feierlich eröffnet, letzte Sicherungs- und Belagsarbeiten 1977 abgeschlossen.
Heute nutzen nicht nur Bewohnerinnen und Bewohner der Orte „am Joch“ und im Lechtal die schnellste Verbindung ins Inntal, sondern zum Leidwesen der dort lebenden Menschen auch zahlreiche Ausflugsreisende und Motorradfans. Sportlich ambitionierte Radfahrerinnen und Radfahrer bewältigen 34 kurvige Kilometer von Imst nach Elmen auf einer teils schmalen Straße mit gut 1000 Höhenmetern allein durch ihre Muskelkraft, während in PS-starken Autos Sitzende gerne die Leistungsgrenze ihrer Boliden austesten.
Direkt neben der Straße weiden Kühe, deren Milch vor Ort, auf der Imster Sennalpe Maldon, zu Butter und Käse verarbeitet wird.
Auch Wanderer und NaturliebhaberInnen kommen auf ihre Kosten, leichte und anspruchsvolle Routen führen zu wunderschönen Blumenwiesen, zu Überlebenskünstlern im kargen Fels und in das "Wohnzimmer" seltener Alpentiere.
Der Bautrupp bei der gefährlichen Arbeit am Trassensteig, 1953
Landeshauptmann Wallnöfer eröffnet die Hahntennjochstraße 1969
Museum im Ballhaus Imst:
Ballgasse 1, A-6460 Imst
Geöffnet Dienstag, Donnerstag, Freitag 14 - 18 Uhr, Samstag 9 - 12 Uhr (nicht an Feiertagen) sowie n.V.
Tel.: +43 (0)5412 64927
museumimballhaus@imst.gv.at
www.kultur-imst.at
Wunderkammer Elbigenalp:
Dorf 47, A-6652 Elbigenalp
Geöffnet Mittwoch bis Samstag 14 – 18 Uhr sowie n.V.
Besucherinformationszentrum täglich 8 - 22 Uhr
Tel.: +43 (0)5634 200 24
Mail: info@wunderkammer.tirol
www.wunderkammer.tirol
Der Hahntennjochbus fährt 4mal täglich vom Bahnhof Imst-Pitztal nach Elmen und zurück. Infos beim VVT.
Das EUREGIO Museumsjahr 2021 steht unter dem Motto "Transit - Transport - Mobilität"
2021.euregio.info